2023
Knecht
05/01/23 10:26 Zu den Themen:Spiritualität
Wort zum Sonntag – Erntedank (27. Sonntag im Jahreskreis) – im Hohenloher Tagblatt und Haller Tagblatt
Wir feiern am Sonntag Erntedank. Ein bodenständiges, schönes Fest. Im Altarraum schöne Gabenaltäre mit den Früchten der Erde.
Und die Trockenheit diesen Sommers hat uns wieder mehr daran erinnert, wie sehr unsere Nahrung vom Wetter abhängt. Und wir werden besonders dankbar für das, was Gott uns durch die Natur schenkt.
Wenn wir aber das Evangelium am Sonntag hören (Lk 17,5-10), dann scheint das irgendwie überhaupt nicht zum Erntedank-Fest zu passen.
Bitte der Apostel „Stärke unseren Glauben!“ hat doch nichts mit Dank zu tun?
Und dann spricht Jesus auf diese Bitte hin nicht ein Gebet, träufelt sozusagen einen geistlichen Zaubertrank ein um sie so im Glauben zu stärken. Nein, er erzählt ein Gleichnis anhand eines Knechtes! Es endet mit dem Satz „… Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“
Dies alles scheint überhaupt nicht zu Erntedank und nicht zur Bitte der Apostel zu passen. Zudem wirkt es für uns heute aus der Zeit gefallen. Nicht nur, weil wir keine Knechte mehr haben, sondern auch, weil das Gleichnis vom Knecht alles andere als dem entspricht, wie wir heute unser Christsein, unsere Nachfolge verstehen wollen. Wir wollen doch Augenhöhe mit Jesus! Wer will schon sich selbst aufgeben, will all seine lieb gewonnenen Sicherheiten loslassen und sich zum Knecht Jesu machen?
Aber finden wir so unser Glück, ja Gott? Finden wir so Antworten und Erfüllung unserer tiefsten Glaubensfragen und -Krisen?
Was also hat das Knecht-sein mit der Stärkung des Glaubens zu tun?
Nachfolge bedeutet nicht Selbstverwirklichung sondern viel mehr Selbstaufgabe.
Wenn wir uns tiefer auf Jesus und seine Nachfolge einlassen, und es wirklich wagen, von allem loszulassen, was uns lieb und teuer in dieser Welt geworden ist, wenn wir uns ihm bedingungslos übergeben, dann wird er uns nicht den Zaubertrank des Glaubens einflößen. Nein, er wird uns viel mehr ins Leben führen! In das Leben für den Nächsten. In Begegnungen und Begebenheiten in denen wir die Erfahrungen machen, dass wir aus uns heraus nichts vermögen. Und dass er dort, wo wir nicht uns selbst sondern ihm und den Menschen dienen und ihn um die Sendung des Heiligen Geistes bitten, dieser uns geschenkt wird und wirksam ist! Er wird uns so durch die Erfahrungen des Glaubenslebens reich beschenken. Der Knecht wird nach getaner Arbeit erkennen, dass er am Reich Gottes mitgebaut hat. Dann wird die Freude daran ein Geschenk sein. Weil er sieht, dass der Herr seinen Knecht nicht fallen lässt sondern für ihn sorgt, ihm alles gibt, was er für ein Leben im Glauben braucht.
Wir feiern am Sonntag Erntedank. Ein bodenständiges, schönes Fest. Im Altarraum schöne Gabenaltäre mit den Früchten der Erde.
Und die Trockenheit diesen Sommers hat uns wieder mehr daran erinnert, wie sehr unsere Nahrung vom Wetter abhängt. Und wir werden besonders dankbar für das, was Gott uns durch die Natur schenkt.
Wenn wir aber das Evangelium am Sonntag hören (Lk 17,5-10), dann scheint das irgendwie überhaupt nicht zum Erntedank-Fest zu passen.
Bitte der Apostel „Stärke unseren Glauben!“ hat doch nichts mit Dank zu tun?
Und dann spricht Jesus auf diese Bitte hin nicht ein Gebet, träufelt sozusagen einen geistlichen Zaubertrank ein um sie so im Glauben zu stärken. Nein, er erzählt ein Gleichnis anhand eines Knechtes! Es endet mit dem Satz „… Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“
Dies alles scheint überhaupt nicht zu Erntedank und nicht zur Bitte der Apostel zu passen. Zudem wirkt es für uns heute aus der Zeit gefallen. Nicht nur, weil wir keine Knechte mehr haben, sondern auch, weil das Gleichnis vom Knecht alles andere als dem entspricht, wie wir heute unser Christsein, unsere Nachfolge verstehen wollen. Wir wollen doch Augenhöhe mit Jesus! Wer will schon sich selbst aufgeben, will all seine lieb gewonnenen Sicherheiten loslassen und sich zum Knecht Jesu machen?
Aber finden wir so unser Glück, ja Gott? Finden wir so Antworten und Erfüllung unserer tiefsten Glaubensfragen und -Krisen?
Was also hat das Knecht-sein mit der Stärkung des Glaubens zu tun?
Nachfolge bedeutet nicht Selbstverwirklichung sondern viel mehr Selbstaufgabe.
Wenn wir uns tiefer auf Jesus und seine Nachfolge einlassen, und es wirklich wagen, von allem loszulassen, was uns lieb und teuer in dieser Welt geworden ist, wenn wir uns ihm bedingungslos übergeben, dann wird er uns nicht den Zaubertrank des Glaubens einflößen. Nein, er wird uns viel mehr ins Leben führen! In das Leben für den Nächsten. In Begegnungen und Begebenheiten in denen wir die Erfahrungen machen, dass wir aus uns heraus nichts vermögen. Und dass er dort, wo wir nicht uns selbst sondern ihm und den Menschen dienen und ihn um die Sendung des Heiligen Geistes bitten, dieser uns geschenkt wird und wirksam ist! Er wird uns so durch die Erfahrungen des Glaubenslebens reich beschenken. Der Knecht wird nach getaner Arbeit erkennen, dass er am Reich Gottes mitgebaut hat. Dann wird die Freude daran ein Geschenk sein. Weil er sieht, dass der Herr seinen Knecht nicht fallen lässt sondern für ihn sorgt, ihm alles gibt, was er für ein Leben im Glauben braucht.