2015
Angst-Christen
22/10/15 08:22 Zu den Themen:Allerlei Philospohie
Es geht die Angst um vor muslimischen Flüchtlingen und der damit fortschreitenden Islamisierung Deutschlands bzw. Europas.
Was mir Angst macht, ist genau diese Angst – und das, was diese Angst auslöst, nämlich die Tatsache, dass der Großteil der BürgerInnen Deutschlands und auch Europas bezgl. Religion und Glaube keine Position, kein Profil und kein Fundament mehr haben. "Wir" sind keine Christen mehr weil wir theologisch nichts mehr entgegen zu setzen haben, weil "wir" theologisch/religiös inzwischen unterentwickelt sind. "Wir" sind keine Christen mehr, weil wir aus Angst Andersgläubige trotz deren großer Not im Stich lassen und weil wir Angst vor ihnen haben.
Wo ist der Mut der Christen hin, sich auf solche Herausforderungen einzulassen?
Das ist die eigentliche "Bedrohung" des christlichen Abendlandes: das es nämlich schon längst nicht mehr christlich ist!
Vielleicht liegt in der Flüchtlingsproblematik sogar eine Chance, dass wir uns angesichts dieser Herausforderung wieder zum Glauben hinwenden, weil wir uns entscheiden müssen, ob wir den Verfolgten helfen und weil wir vielleicht wieder Mut finden, zu unserem Glauben zu stehen und ihn bekennen und uns selbstbewusst aber mit Respekt und Kompetenz den anderen Religionen im Dialog stellen.
Wäre nicht gerade die Hilfe Europas ein Ausweis, dass der Christliche Glaube ein wahrer Glaube ist und ein christliches Europa eine bessere Alternative zu allen gottlosen „Gottesstaaten"?
Dieser Gedanke wurde auch als Leserbrief im Katholischen Sonntagsblatt Nr. 43 (für die Diözese Rottenburg-Stuttgart) als Reaktion auf dortige Leserbriefe veröffentlicht.
Was mir Angst macht, ist genau diese Angst – und das, was diese Angst auslöst, nämlich die Tatsache, dass der Großteil der BürgerInnen Deutschlands und auch Europas bezgl. Religion und Glaube keine Position, kein Profil und kein Fundament mehr haben. "Wir" sind keine Christen mehr weil wir theologisch nichts mehr entgegen zu setzen haben, weil "wir" theologisch/religiös inzwischen unterentwickelt sind. "Wir" sind keine Christen mehr, weil wir aus Angst Andersgläubige trotz deren großer Not im Stich lassen und weil wir Angst vor ihnen haben.
Wo ist der Mut der Christen hin, sich auf solche Herausforderungen einzulassen?
Das ist die eigentliche "Bedrohung" des christlichen Abendlandes: das es nämlich schon längst nicht mehr christlich ist!
Vielleicht liegt in der Flüchtlingsproblematik sogar eine Chance, dass wir uns angesichts dieser Herausforderung wieder zum Glauben hinwenden, weil wir uns entscheiden müssen, ob wir den Verfolgten helfen und weil wir vielleicht wieder Mut finden, zu unserem Glauben zu stehen und ihn bekennen und uns selbstbewusst aber mit Respekt und Kompetenz den anderen Religionen im Dialog stellen.
Wäre nicht gerade die Hilfe Europas ein Ausweis, dass der Christliche Glaube ein wahrer Glaube ist und ein christliches Europa eine bessere Alternative zu allen gottlosen „Gottesstaaten"?
Dieser Gedanke wurde auch als Leserbrief im Katholischen Sonntagsblatt Nr. 43 (für die Diözese Rottenburg-Stuttgart) als Reaktion auf dortige Leserbriefe veröffentlicht.
Betretenes Schweigen ...
15/01/15 07:15 Zu den Themen:Liturgie
… oder überschwängliches Klatschen, Singen und Tanzen?
So scheint es zu sein – zwei Lager, die sich unverständlich gegenüberstehen und dem jeweils anderen die Schuld geben, warum niemand mehr in einen Gottesdienst kommt.
So scheint es zu sein – zwei Lager, die sich unverständlich gegenüberstehen und dem jeweils anderen die Schuld geben, warum niemand mehr in einen Gottesdienst kommt.
Apostolisches Glaubensbekenntnis
15/01/15 07:14 Zu den Themen:Kirche
Das apostolische Glaubensbekenntnis wird in jeder Messe, bei jeder Taufe und auch anderen Begebenheiten gesprochen.
Selbst Christen, die nicht regelmäßig oder nachmal auch gar nicht mehr in die Kirche gehen, können es auswendig.
Es ist ein Bekenntnis, in dem jedes Wort genau bedacht ist und seine Bedeutung hat und die Väter der Kirche viel darum gerungen haben. Jeder, der es spricht, bekennt sich zu einer existentiellen, grundlegenden Glaubenseinstellung.
Nun ist es nicht abzustreiten, dass das regelmäßige Beten in den Gottesdiensten auch zu einem Automatismus führt, die Bekennenden nicht mehr bewusst sagen was sie glauben.
Um dem entgegen zu wirken, versuchen sich manche an Umformulierungen, die inhaltlich das gleiche sagen aber mit anderen Worten – dies tun sie, um die Bekennenden wieder aufmerksamer zu machen. Das ist gut gemeint.
Aber ist es auch gut?
Wie gesagt, das apostolische Glaubensbekenntnis ist die Essenz des christlichen Glaubens um die viele viel gerungen, ja gekämpft haben und auch heute noch viele sogar ihr Blut dafür geben müssen.
Es muss also wohl bedacht sein, was da bekannt wird – es kann manchen das Leben kosten!
Nun gehen also wohlmeinende Liturgen her und geben den Gottesdienstbesuchern idealer Weise schon vor dem Gottesdienst eines dieser wohlmeinend umformulierten Bekenntnisse an die Hand, damit dann im Gottesdienst alle schön brav das "Alte" neu verpackt bekennen.
Ist das gegenüber dem Gottesdienstbesucher fair?
Es wird ihm ja nicht nur unterstellt, er bekenne sich nicht mehr bewusst, sondern es wird von ihm erwartet, dass er kurzfristig ein Bekenntnis spricht, welches er kaum vorher überprüfen konnte, ob es das richtige ist!
Das ist in gewisser Weise fast Nötigung!
Es ist schon schlimm, wenn man das Kleingedruckte von Verträgen kaum in Ruhe lesen kann, aber es geht eigentlich gar nicht an, so mal eben nebenher in einem Gottesdienst sich ungeprüft zu etwas zu bekennen, was andere mal so eben umformuliert haben.
Wer so etwas von den Gläubigen, den Gottesdienstbesuchern erwartet, ist nicht modern oder aufrüttelnd, nein er ist unverantwortlich und überheblich, weil er über die Bekennenden hinweg geht, ihr Bekenntnis nicht ernst nimmt und es missachtet!
Selbst Christen, die nicht regelmäßig oder nachmal auch gar nicht mehr in die Kirche gehen, können es auswendig.
Es ist ein Bekenntnis, in dem jedes Wort genau bedacht ist und seine Bedeutung hat und die Väter der Kirche viel darum gerungen haben. Jeder, der es spricht, bekennt sich zu einer existentiellen, grundlegenden Glaubenseinstellung.
Nun ist es nicht abzustreiten, dass das regelmäßige Beten in den Gottesdiensten auch zu einem Automatismus führt, die Bekennenden nicht mehr bewusst sagen was sie glauben.
Um dem entgegen zu wirken, versuchen sich manche an Umformulierungen, die inhaltlich das gleiche sagen aber mit anderen Worten – dies tun sie, um die Bekennenden wieder aufmerksamer zu machen. Das ist gut gemeint.
Aber ist es auch gut?
Wie gesagt, das apostolische Glaubensbekenntnis ist die Essenz des christlichen Glaubens um die viele viel gerungen, ja gekämpft haben und auch heute noch viele sogar ihr Blut dafür geben müssen.
Es muss also wohl bedacht sein, was da bekannt wird – es kann manchen das Leben kosten!
Nun gehen also wohlmeinende Liturgen her und geben den Gottesdienstbesuchern idealer Weise schon vor dem Gottesdienst eines dieser wohlmeinend umformulierten Bekenntnisse an die Hand, damit dann im Gottesdienst alle schön brav das "Alte" neu verpackt bekennen.
Ist das gegenüber dem Gottesdienstbesucher fair?
Es wird ihm ja nicht nur unterstellt, er bekenne sich nicht mehr bewusst, sondern es wird von ihm erwartet, dass er kurzfristig ein Bekenntnis spricht, welches er kaum vorher überprüfen konnte, ob es das richtige ist!
Das ist in gewisser Weise fast Nötigung!
Es ist schon schlimm, wenn man das Kleingedruckte von Verträgen kaum in Ruhe lesen kann, aber es geht eigentlich gar nicht an, so mal eben nebenher in einem Gottesdienst sich ungeprüft zu etwas zu bekennen, was andere mal so eben umformuliert haben.
Wer so etwas von den Gläubigen, den Gottesdienstbesuchern erwartet, ist nicht modern oder aufrüttelnd, nein er ist unverantwortlich und überheblich, weil er über die Bekennenden hinweg geht, ihr Bekenntnis nicht ernst nimmt und es missachtet!
Erneuerung der Kirche
01/01/15 07:17 Zu den Themen:Kirche
"... Kirche hat die Chance, verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen und wieder mehr an Bedeutung im Leben der Menschen zu erhalten. …".
Solche oder ähnliche Aussagen findet man im Kontext zum Dialogprozess oder dem Gewinnen neuer Gemeinderäte oder Ehrenamtlicher für Projekte die sich der Zukunft der Kirche verschrieben haben.
Mögen sich die Verfasser solcher Aussagen noch so mühen, bisher scheint immer noch gerade das (scheinbare) Problem "Zukunft der Kirche" das Problem selbst zu sein! Und solange das so bleiben wird, werden gerade diejenigen, die sich am meisten mühen, eben genau dadurch der Lösung im Wege stehen! Warum?
Hinter all den Fragen und Diskussionen in dieser bewegten Zeit steckt ein verborgener Egozentrismus. Egal welche Aktion, welcher Aktionismus, welche gute Tat oder welches Gebet: es geht immer um uns selbst, um unseren Selbsterhalt – als einzelner Glaubender, als Gemeinde, als Diözese, als Deutsche Katholische Kirche oder als Katholische Weltkirche.
Immer steckt die Frage dahinter "Was muss ich tun, damit mein/unser Glaube wieder mehr bei den anderen ankommt und die anderen mich akzeptieren oder gar zu mir (zurück) kommen."
Und: "Ich bin bereit vieles oder gar alles dafür zu tun."
Nur eines nicht: Loslassen! Sich selbst loslassen! Es geht immer wieder zuerst um den Selbsterhalt und weniger um den Dienst an Gott und dem Nächsten um seiner Selbst willen.
Solche oder ähnliche Aussagen findet man im Kontext zum Dialogprozess oder dem Gewinnen neuer Gemeinderäte oder Ehrenamtlicher für Projekte die sich der Zukunft der Kirche verschrieben haben.
Mögen sich die Verfasser solcher Aussagen noch so mühen, bisher scheint immer noch gerade das (scheinbare) Problem "Zukunft der Kirche" das Problem selbst zu sein! Und solange das so bleiben wird, werden gerade diejenigen, die sich am meisten mühen, eben genau dadurch der Lösung im Wege stehen! Warum?
Hinter all den Fragen und Diskussionen in dieser bewegten Zeit steckt ein verborgener Egozentrismus. Egal welche Aktion, welcher Aktionismus, welche gute Tat oder welches Gebet: es geht immer um uns selbst, um unseren Selbsterhalt – als einzelner Glaubender, als Gemeinde, als Diözese, als Deutsche Katholische Kirche oder als Katholische Weltkirche.
Immer steckt die Frage dahinter "Was muss ich tun, damit mein/unser Glaube wieder mehr bei den anderen ankommt und die anderen mich akzeptieren oder gar zu mir (zurück) kommen."
Und: "Ich bin bereit vieles oder gar alles dafür zu tun."
Nur eines nicht: Loslassen! Sich selbst loslassen! Es geht immer wieder zuerst um den Selbsterhalt und weniger um den Dienst an Gott und dem Nächsten um seiner Selbst willen.